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Silent Inflammations, stille Entzündungen, sind auf dem Vormarsch. Lebensstil, Umweltgifte und die moderne Ernährung führen zu einem immer krasseren Verhältnis von Omega 3 : Omega-6-Fettsäuren, welches Entzündungen im Körper fördert. Wo die vegane Ernährung oftmals punktet, fällt sie hier besonders schlecht aus – Achtung, wenn du vegan lebst, musst du hier wirklich richtig aufpassen und oft führt kein Weg an der Nahrungsergänzung vorbei.

Mehr ungesättigte Fettsäuren – mehr Flexibilität

Omega 3, 6, 7, 9 – in unserem Körper haben sie vielerlei Wirkung. Prinzipiell kann man sich merken, dass sie im Körper für Elastizität, Flexibilität und Geschmeidigkeit verantwortlich sind. Gehirn, Herz-Kreislauf, Fortpflanzungssystem – sie werden oft als erstes genannt, wenn es um den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren geht. Die höheren Omega-3-Fettsäuren finden wir in Algen und Seefischen, die diese essen, um im tiefsten kalten Wasser noch beweglich zu sein. Ein Meeresfisch mit Kokosdiät würde es nicht lange schaffen. Abgesehen davon, dass Kokosöl zur längeren Haltbarkeit eben nicht in den Kühlschrank gehört, würden wir sehen, wie schnell es hart wird. Ungünstig für so einen Fisch.

Gut und schlecht gibt’s hier nicht – aber das richtige Verhältnis

Wenn man sich anschaut, wofür Omega-3-Fettsäuren und wofür Omega-6-Fettsäuren dienen, könnte man schnell denken, dass die einen gut und die anderen schlecht seien. Omega-3-Fettsäuren dienen nicht nur dem Energiestoffwechsel, sondern sie sind auch bedeutend entzündungshemmend. Omega-6-Fettsäuren hingegen werden mit proinflammatorisch beschrieben – sie fördern Entzündungen. Wir brauchen beides im Körper! Ohne Entzündung gibt’s keine Auflöse- und Heilungsprozesse. Am Anfang einer Wunde steht die Entzündung, die das Immunsystem auf den Plan ruft, um Infektionen abzuwehren und schließlich die Entzündungshemmung, um wieder Ruhe und Regeneration ins Gewebe zu bringen. Was aber, wenn für den ersten Prozess genug Vermittler bereitstehen, aber nicht für den zweiten? Das ist unser heutiges Problem.

Von den Eskimos wird es heute noch gesagt, dass sie ein Omega-3 : Omega 6 Verhältnis von 1:1 hätten. Ideal für uns Menschen sollen 1:1 bis 1:2,5 sein. Manche Quellen sprechen von 1:3 oder gar 1:5, um es realistischer zu machen. Der beste Weg, um das eigene Verhältnis herauszufinden, sind Testkits, welche aus Kapillarblut (aus der Fingerbeere z. B.) die Zellmembranen unserer roten Blutkörperchen gewinnen und diese analysieren. Dies gibt einen Überblick über die Situation der vergangen 70-90 Tage (90 Tage ist das maximale Alter unserer roten Blutkörperchen).

Exkurs Cholesterin:

Fettsäuren werden nämlich für die Strukturgebung und spätere Umwandlung in unsere Zellmembranen eingebaut, aus denen sie zusammen mit Proteinen bestehen. Um diese dorthin zu bringen, braucht es LDL-Cholesterin, das, welches als immer „so schlecht“ bezeichnet wird. Ein hoher LDL-Cholesterin-Wert zeigt aber an, dass es viele Entzündungsprozesse gibt und neue Zellwände aufgebaut werden müssen, dessen Baustoffe das LDL-Cholesterin eben transportiert. Die Therapie ist daher nicht etwa Statine einzuwerfen, um das Cholesterin unten zu halten, sondern sich den Entzündungen zu widmen.

Vom Idealverhältnis haben wir uns mit der modernen Ernährung längst verabschiedet. Dabei kommt sowohl zum Tragen, dass wir wenig Omega-3-Fettsäuren aufnehmen als auch viel Omega-6-Fettsäuren aufnehmen. Zwischen den beiden gibt es nämlich eine Enzymkonkurrenz. Beide brauchen für die weitere Umwandlung in immer höhere Formen dieser Fettsäuren für unterschiedliche Zwecke im Körper die gleichen Enzyme. Wenn von dem einen ganz viel angeliefert kommt, wird der Körper aber auch dort ganz viel umsetzen. Hinzu kommt, dass die einfachste Omega-6-Fettsäure (Linolsäure) ausgerechnet den Umbau in die körperlich wichtigen Omega-3-Fettsäure (EPA) hemmt. Gerade für Veganer wird das kritisch, denn in pflanzlicher Kost sind ausschließlich nur alpha-Linolensäuren enthalten, die Vorstufen zu EPA und DHA.

Hinweise auf einen Mangel

Klassischerweise wird ein Mangel mit folgenden Symptomen angegeben:

  • Zittern
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht
  • Muskelschwäche
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen (z. B. bei Kindern mit ADHS)
  • Wachstumsstörungen
  • Strohige Haare und trockene, schuppige Haut.

Aber bei folgenden Symptomen und Erkrankungen werden wir Heilpraktikerinnen sehr hellhörig, was den Omega-3-Bedarf anbelangt:

  • rheumatische Erkrankungen
  • Herz- Kreislaufprobleme
  • neurologische Schäden (Alzheimer, ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, Schizophrenie) – Wobei, noch ein Exkurs Schizophrenie nur in 10 % der Fälle neurologisch bedingt ist und in 90 % vom Darm kommt. Wird dieser therapiert, verschwindet das Krankheitsbild der Schizophrenie.
  • Fibromyalgie
  • Menstruationsschmerzen (Omega-6-Fettsäuren bilden Prostaglandine, als jene Vermittler von Schmerz; zudem werden Entzündungen vermutet)
  • Sehstörungen (Unsere Retina ist hauptsächlich aus Omega-Fettsäuren aufgebaut.)
  • Nicht-alkoholische Fettleber
  • Depression (Eine Studie zeigte bei 59 % der Probanden eine deutliche Verbesserung nur durch Omega-3-Gaben! Depression wird als Entzündungserkrankung diskutiert.)
  • und weitere

Algenöl – das bessere Omega-3

In meiner Praxis bin ich großer Fan von Algenöl. Nicht nur, weil es selbstverständlich vegan ist. Es ist ja auch die Quelle von Omega-3-Fettsäuren für jene Fische, die dann für die Omega-3-Fettsäure-Gewinnung gefangen werden. Wozu? Das zeigt sich in weiteren 2 Vorteilen:

  1. Fette speichern Gifte ein. Je länger die Lebensdauer, umso mehr kann sich akkumulieren. Unsere Meere sind leider nicht mehr die saubersten und dass wir hier was tun müssen, ist klar. Mikroalgen für die Omega-3-Öl-Produktion werden nicht aus dem Meer gefischt, sondern in eigenen Bassins gezogen und dann fermentiert. Dabei wird das Meer also in Ruhe gelassen und die Umwelt in den Bassins so kontrolliert, dass sich eben keine Schwermetalle und Co anreichern können.
  2. Die Konzentration in den Mikroalgen ist höher. Das führt dazu, dass man viel weniger Öl aufnehmen muss, um die gleiche Menge an Omega-3-Fettsäuren zu haben. Firmenintern macht das z. B. 1 TL (5 mL) Mikroalgenöl vs. 1 EL (15 mL) Fischöl aus. Am Ende des Tages ist es immer ein Löffel, den man da zu sich nimmt und dadurch hochkalorisch. Wer einen hohen Bedarf durch entsprechende Erkrankungen hat, kann dann eventuell eine ungewollte Gewichtszunahme bemerken.

Achte bei deinem Einkauf auf einen geringen TOTOX-Wert des Produktes. Umso länger hält es sich und ist eben nicht schon frühzeitig oxidiert. Wessen Produkte fischig riechen (Kapseln gern dazu öffnen) oder davon sogar aufstoßen muss, weiß, dass das Produkt nicht mehr konsumiert werden sollte. Ein frisches Omega-3-Produkt riecht und schmeckt überhaupt nicht fischig!