Wir nähern uns dem heute so groß zelebrierten Silvesterabend. An ihm finden wir noch viele Indizien, zu Bräuchen der Raunächte. Ganz groß ist die Divination mit dem Bleigießen, das ordentliche Krachmachen zum Verjagen ungebetener Gäste (unsichtbarer Einflüsse) und dem Verschenken von Glücksbringern. Der vierblättrige Klee (der gar keiner ist, sondern Oxalis), das Schwein (Schwein gehabt hat man als »letzter Sieger« in Wettbewerben des Mittelalters), der Schornsteinfeger zum Anfassen und gleich können wir den Reigen um einen Bohne ersetzen: Tonkabohne!
Vermehrung des Geldes soll sie bringen, wenn man sich eine Tonkabohne ins Portemonnaie steckt. Wer einen langen Atem dabei hat, wird damit vielleicht zum Erfolg geführt. Ich trage jetzt seit bald 2 Jahren eine Tonkabohne in der Geldbörse und sehe eine Tendenz 😀
Eigentlich ist sie keine Bohne, sondern der Samen einer Frucht, eines Baumes des nördlichen Südamerika: Dipteryx odorata. Dort stellt die Tonkabohne heute eine wichtige Einnahmequelle in gut organisierten Bauerninitiativen dar, sodass der faire Handel garantiert ist. Ihr Aroma ist heiß begehrt, vor allem in der Parfümindustrie, aber auch im Kulinarischen.

Meine Familie schwärmt immer noch von meiner Sturheit eine vegane Mandel-Tonka-Hochzeitstorte zu wollen. Alles war mir so ziemlich egal, sogar die Blumen, nur musste es eine Mandel-Tonka-Torte geben. Die Gäste waren hin und weg und bis heute ist man mir dankbar. Ihr müsst Tonka einmal probieren, dezent in Pralinen, Kuchen oder oder oder. Müsst!
(Psst. Das auf dem Bild ist tatsächlich unsere Torte!)
Berauscht vom Meister des Coumarins
Es ist bekannt, dass Tonka berauscht, euphorisiert und angstlösend ist. Man macht das Coumarin dafür verantwortlich, das wir aus der Waldmeisterbowle kennen und sich erst herauskristallisiert, wenn Umwandlungsprozesse stattfinden. Der Waldmeister muss dafür angetrocknet werden, die Tonkabohne wird für 24 Stunden in Rum eingelegt und danach zur weiteren Fermentation getrocknet. Dann ist sie nicht mehr nur fast schwarz, sondern mit vielen weißen Kristallen geschmückt – reines Coumarin, aus der coumarin-reichsten Pflanze der Welt. Tatsächlich geht der Stoffname auch auf den Tonkabohnenbaum zurück, dessen begehrtes Holz als coumarú gehandelt wird. Es gilt also Zurückhaltung in der Dosierung zu üben, aber dann beglückt uns das Aroma außerordentlich.
Glück im neuen Jahr – die geistige Wirkung des Tonkabohnenbaumes
Tonka befreit – von Angst und Stress. In meiner Begegnung und Erfahrung mit ihm zeigte sich, dass er uns motiviert aktuelle Missstände wahrzunehmen, anzuerkennen und sich dann entschieden aus ihnen heraus zu begeben. Seine Kraft geht so weit, dass er an all den nicht vollendeten Traumazyklen unseres Lebens dreht und uns aus deren Misere hilft. Wer sich erinnern kann, wie es ist, aus etwas gestärkt hervorzugehen, erkennt das Potential, das hinter dem Vollenden von Traumazyklen steckt. Wir haben all die Energie zurück, die in Schleifen steckte und sind irgendwie gewachsen.

Wir können aber heute schon anfangen, mit Tonka zu räuchern. Denn bei allem Schwerkram, um den sich seine Inspiration dreht, geht es ihm doch auch immer um die Freude und das Ausgelassensein (deshalb ist Aromatherapie ja auch die schönste Therapie der Welt!). Und wann hat uns Lachen nicht gut getan? Lachen bannt, heißt es. Und so wird es immer genug Ausreden geben, warum gerade jetzt der Tonkaduft gereicht werden sollte.

Rätselfrage
Gesucht war Carl Ludwig Willdenow, der 1801 bis 1812 das Amt des Direktors des Botanischen Gartens in Berlin inne hatte. Der botanische Name der Tonka ist in voller Länge Dipteryx odorata (Aubl.) Willd.. Hier ist unser gesuchter Botaniker verewigt, weil er die Bestimmung und Einordnung der Pflanze verbesserte und verifizierte. Als erster beschrieb Jean Baptiste Christophe Fusée Aublet 1775 den Baum unter dem Namen Coumarouna odorata. Viele, vielleicht alle?, der zur Bestimmung notwendigen originalen Herbarien Willdenows sind in den Händen des Berliner Gartens. Ein großer Schatz.
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