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Die Nacht vom 24.12. auf den 25.12. sowie der Tag dazu, ist in unserer Kultur beispiellos gefeiert. Der Heilige Abend und der lang ersehnte Weihnachtstag lässt uns nachfühlen, welch Bedeutung die Wintersonnenwende in der damals so naturnahen und landwirtschaftsabhängigen Kultur unserer Vorfahren hatte. Noch heute rücken wir zusammen, treffen unsere Familien, lauschen ihren Geschichten, erinnern uns. Nicht immer ist das harmonisch, man erinnert sich auch an Fähden. Dennoch ist all dies wichtig und die Stechpalme wird uns verraten wieso.
Die Europäische Stechpalme, Ilex aquifolia, hat einige Namen. „Hülsen“ ist noch ein prominenter Name, oder auch „Schradler“, „Winterbeeren“ oder „Christbeeren“. Die fast leuchtend glänzenden Blätter und ihre knallroten Beeren im Winter sind markant und fallen jedem Spaziergänger im Wald sofort auf. Im Englischen heißt sie holly und ja, Hollywood, der Wald voller Stechpalmen, bezieht sich auf sie. So berühmt Hollywood ist, so berühmt war die Stechpalme in Großbritannien. Sie ist bis heute stark in jener weihnachtlichen Kultur vertreten. Denn der immergrüne Strauch, manchmal auch Baum, war jenes Symbol wie für uns Festländer die Tanne, deren Zweiglein in diesen Tagen unsere Heime zierte.

Immergrün und immer in Kontakt

Das Immergrüne war Symbol für den ewigen Kreislauf und dass die Hoffnung auf neues Leben nie aufgegeben werden sollte. Während bei uns der Brauch etwas entgleiste und ganze Bäume für ein paar Tage gefällt und ins Haus gestellt werden, gibt es in England noch immer den Brauch eines Stechpalm-Zweigleins, das man über den Kamin hängt. Es hat besondere Bewandtnis damit, natürlich. Während man heute damit symbolisiert, dass der Weihnachtsgeist durch den Kamin einfahren kann, nutzte man einst Stechpalmen, um den Kamin in einem Brauch zu säubern. Als zentraler Ort des Hauses galt er auch als Kommunikationsort mit den Geistern und Ahnen. Durch das Reinigen mit Stechpalmenzweigen hielt man die Verbindung klar und sich unerwünschte Gäste vom Ort.

Im Schamanischen kennen wir bis heute den Aufstieg in die Oberwelt durch Rauch, Feuer, Kamin und Schornstein, um zu den Geistern der Oberen Welt Kontakt aufzunehmen. Was in der Ober- und Unterwelt so alles in Erfahrung gebracht werden kann, liest sich wunderbar in der auf jahrelangen Forschungen beruhenden Arbeit von Michael Harner, »Die Wirklichkeit der Schamanen« (*affiliate link*, ursprünglicher Titel »Höhle und Kosmos«).

Im Ilex steckt Ahnenkraft

Tatsächlich beschäftigt sich die geistige Wirkung der Pflanze mit unserer Ahnengeschichte. Die charakterischen und auffällen Blätter mit ihren eingearbeiteten Stacheln stehen seit jeher symbolisch für die Schutz- und Abwehrkraft der Stechpalme. Daher auch der bayrisch-österreichische Name Schradler, »Schradllaub oder Schrattlbaum, denn es ist den Nachtteufeln, den Schratten, und anderen üblen Gesellen unangenehm« [Storl, »Die Pflanzen der Kelten« * (Affiliate Link)]. Dieser Schutz generiert sich aus dem Bewusstwerden unserer Ahnengeschichte.

Mit der Stechpalme in unserer Umgebung, im Garten oder als Zweig-Dekoration zur bewussten Verbindung, werden wir den Geschichten des Überlebens unserer Ahnen bewusst, die uns bis heute in den Knochen stecken. Transgenerationale Vererbung sagt man heute dazu – in unserem Körper schwingt die Erinnerung harter überlebter Zeiten. Stechpalmen werden bis zu 300 Jahre alt – eine lange Geschichte können sie erinnern.

 

Wenn erinnern stark macht

Wie heißt es so schön: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker. Aus psychologischer Sicht führt dieser Spruch zwar kurz zur Schnappatmung, doch aus Sicht der Ahnenerinnerung bewahrheitet er sich. Wenn uns deutlich wird, was jene, auf deren Schultern wir stehen, durchgestanden haben und wenn uns ebenso bewusst wird, dass wir ja aus dem gleichen Fleisch und Blute sind, dann können auch wir den Mut aufbringen, schwere Zeiten zu überwinden. Winter waren früher besonders hart und diese Erinnerung und der Mut war jetzt sehr hilfreich. Therapeutisch ist Stechpalme für jene interessant, die am Aufarbeiten ihrer Traumata sind. Man kann sich einen Ilex in den Garten oder auf den Balkon zu stellen – oder auch zwei (siehe Rätselfrage) -, und sich jene(n) immer wieder bewusst anschauen, ihm erlauben zu helfen, zu inspirieren, zu schützen. (Man kann auch räuchern, wobei die roten Beeren, der Inbegriff der Kraft, heutzutage nicht mehr als sehr giftig gelten und sich dafür besser eignen, als die restlichen giftigen Pflanzenteile.)

Ihr fragt euch, wie mutig und kräftig ihr mit Hilfe der Stechpalme werden könnt? PLINIUS schrieb, mit den weißen Blüten könne man Wasser zu Eis verwandeln; das Holz auf wilde Tiere geworfen, würde sie zähmen; auf den Hof gepflanzt schütze die Stechpalme vor Zauberei und Blitzschlag. 

Übrigens: Je höher die Stechpalme wächst, also je weiter sie sich vom Boden der Überlebensthematik entfernt und über sich hinauswächst, desto geringer wird die Anzahl der Stacheln an den Blättern, bis sie schließlich völlig stachelfrei werden. Es gibt also die Entwicklung, in der wir uns nicht mehr zum Mutmachen erinnern müssen, weil alles aus einer erhöhten Perspektive wahrgenommen und leichter erlebt werden kann. Schön, oder?

Also, lasst euch dieses Jahr mal nicht auf die Palme bringen, sondern erinnert, was euch zutiefst verbindet: Eure gemeinsame Überlebenskraft.

Raunachtsbräuche

Die zweite Raunacht steht für den Februar in der Divination (Weissagung). Zu Beginn des Februars 2018 haben wir den 2. Vollmond und damit das Fest der stillen Reinigung und Sammlung, Zentrierung und vor allem Aussiebung der Ideen, die im kommenden Jahr umgesetzt werden wollen (Imbolc, Lichtmess…). Wer z.B. eine Karte zieht, bekommt einen Hinweis auf jene Zeit.

Das Stichwort Reinigung ist jetzt ebenso sehr wichtig. Geräuchert wurde in der aktuellen Zeit schließlich auch so viel, um die Atmosphäre zu säubern. Weihrauch ist am Heiligen Abend sicherlich berühmt – und passt wunderbar.

Er hilft uns zudem in tiefe Besinnlichkeit und Aufmerksamkeit zu kommen. Mit ihm reinigen wir uns selbst von Dingen, die nicht zu uns gehören, genauso wie unsere Wohnstätte, von dem was nicht dorthin gehört.

Alternativ können wir natürlich auch mit Stechpalmenbüscheln durch die Luft streichen und sie symbolisch putzen – welch ein Anblick allein in der Vorstellung.

Ah und die Träume, notiert sie weiter, wer durch sie gute Hinweise bekommt.

Auch das Wetter gibt uns weiter Aufschluss: Regen heißt regnerischer Februar; zeigt sich die Sonne, wird sie auch im Februar prominent – natürlich ist es immer nur als Hinweis zu sehen, weshalb das Wetter in den Kontext des Dezembers zu setzen ist.

Zu guter Letzt noch mein Märchentipp des Tages: Schneeweißchen und Rosenrot – mit all ihren Symbolen des Winters und der alten Göttinnen und Götter.

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Rätselfrage

Schon einmal einen Ilex ohne rote Beeren gesehen? Zugegeben, sie verlieren an Aufmerksamkeit dadurch, aber mit Vorliebe finden sie sich in Gärten, wenn nur eine Stechpalme gepflanzt wurde. Der Grund ist, dass die Stechpalme zweihäusig ist, d.h. es braucht 2 Häuser (Pflanzen) für die Geschlechtsverteilung. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen – beide blühen. Welche nun ist diejenige, die die roten Beeren trägt?
Die Antwort:

Es sind die weiblichen Pflanzen, die die Beeren tragen. Ich erinnere mich noch, wie ich einst Stunden verbracht habe, um dies heraus zu finden, weil ich mir Ilexpflanzen auf den Balkon holen wollte. Eine männliche Pflanze soll reichen, um 10 weibliche Pflanzen zum Beerentragen zu bringen – solange die männliche Pflanze gut im Wind steht.

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