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Er ist eine Berühmtheit unter den Raunachts-Räucherstoffen: Der gemeine Wacholder, Juniperus communis, ist ein Schutzbaum, der seine Kraft deutlich in seiner Signatur trägt. Er wächst unglaublich langsam, seine Beeren brauchen 3 Jahre bis zur Reife, weshalb ihn stets ganz unterschiedliche Beerenstadien zieren. Seine kurzen spitzen Nadeln künden von großer Abwehrkraft. Vorm Wacholder ging man auf die Knie, um sich seiner Hilfe in der Not stets sicher zu sein.
Wir finden ihn in vielen alten Überlieferungen von weisen Heilbräuchen und auch in Märchen wieder. Kranewitt oder Machandelbaum, Reckholder, Weihrauch- oder Feuerbaum rief man ihn dort. Umgekehrt kann er viel vom Leben im Märchen erzählen: Seine Zeit läuft anders – Saturn ist schließlich auch sein Regent. So wird er Zeuge vieler Geschichten durch die Zeit hinweg. 600 Jahre kann er alt werden und obschon es auch andere Bäume gibt, die so lange stehen und viel zu erzählen hätten, durch seinen langsamen Wuchs und seine Ausdauer, biegt er das Zeiterleben wie kein anderer. Dies gilt es zu verstehen, wenn wir die Kraft des Wacholders begreifen möchten.

Lebst du noch im Traum – oder bist du schon wach(older)?

Hier unterstützt uns Wacholder: Von Außen mag es den Anschein haben, dass wir nicht ganz anwesend sind. Unser Körper gerät in Stagnation, was ihm nicht gerade hilft. Doch innen sind wir in fernen Welten, in märchenhafter Umgebung, frei von weltlichen Sorgen, singend, tanzend – wer will da schon zurück?

Die grundlegende Hilfe, die uns Wacholder anbietet, ist uns zu verstehen und uns geschützt zu fühlen, sodass wir es wagen, wieder in die Alltäglichkeit und Präsenz zurück zu kommen. Es nutzt nichts, nur vor der Welt zu fliehen. Wozu sind wir dann hier? Wir mögen sehr gute Gründe zur Flucht haben und können dankbar für die Möglichkeit sein, die uns dies erlaubt. Doch bald sollte es wieder weitergehen und deshalb braucht es so einen starken helfenden Duft wie Wacholder, der wieder Appetit macht, Hoffnung, Bewegung und Begeisterung spendet.

So galt Wacholder als beliebte Zutat in Raunachtsräuchermischungen, um den Raum von scheinbar Stehengebliebenem zu reinigen. Frischer Geist und frischer Wind brachte er und bringt, durch neugewonnene Präsenz, die Körpersäfte wieder zum Fließen. Die Wacholderbeeren-Frühjahrskur wird bis heute gern gemacht. Hinfort mit der Stagnation des Winters (und seiner rheumatischen Last), durch die Reinigung hin zu neuer Kraft. Aber gut, bis zur Frühjahrskur ist es dann doch noch etwas Zeit. Jetzt inspirieren wir uns im Geiste und bringen mit der neugewonnenen Kraft und Präsenz die richtige Motivation für ein fruchtvolles, gesundes neues Jahr ins Haus.

Übrigens ist auch der Hinweis, vorm Wacholder auf die Knie zu gehen, ein fantastischer Hinweis seiner Kunst: Wer rheumatisches Leid zu tragen hat, ist dank des Wacholders Reinigung und Stärkung überhaupt wieder fähig, auf die Knie gehen zu können.

Der feinste Räucherduft

Habt ihr schon einmal Wacholderbeeren geräuchert? Macht es einfach einmal. Welch Geschichten aus deren Duft entsteigen, ist nicht mit seinem ätherischen Öl vergleichbar.

Jenes ist natürlich auch ganz wunderbar, doch – ach, räuchert die Beeren einfach mal! Viele haben sie ja im Gewürzregal, wo sie als Verdauungstonikum bereitstehen.

Vom ätherischen Öl gibt es vielerlei Variationen. Aus fast all seinen Pflanzenteilen lässt sich ätherisches Öl destillieren. Die Beeren sind wohl die feinsten – ich setze sie eher für das Feingeistige, eben die psychische Wirkung ein bzw. das klassische Ins-Fließen-Kommen. Sie gelten auch sicherer im Einsatz bei Massagen, denn die destillierten Zweige, Nadeln und das Holz sind hautreizender. Aber Vorsicht, degradiert sie nicht gleich. Es ist für unseren Körper (eben Holz, Zweige und Nadeln gleich) bei rheumatischen Beschwerden noch wirksamer, da das Reizende auch mehr Durchblutung bedeutet.

So könnt ihr genauso gut das Holz und die Nadeln verräuchern. Wusstet ihr, dass der Brauch, Wacholder zur Abwehr störender geistiger Einflüsse einzusetzen, überall auf der Welt, wo er wächst, bekannt ist? Auch im Himalaya oder Mittelamerika.

Bei der Räucherware solltet ihr eure Augen besonders wach halten. Denn hier wird oft der Virginische Wacholder verkauft, Juniperus virginiana, der sehr unterschiedlich aussieht und auch ist. Seine Blätter erinnern eher an den Lebensbaum (Thuja) und all seine Pflanzenteile sind stark giftig. Beim Räuchern setzen wir durchaus auch „giftige“ Stoffe ein (siehe Holunder) und essen sie ja auch nicht, doch ist der Virginische Wacholder in seinem Wesen ganz anders und nicht mit dem hier Beschriebenen zu vergleichen. Es gibt auch hierzulande noch eine giftige Wacholderart, die sich schon durch ihren Duft verrät: Juniperus sabina, der Sadebaum, der sich durch seinen stinkenden Urinduft noch gegen den Wind bemerkbar macht und auch Stink-Wacholder oder Gift-Wacholder heißt. Auch sein Blattwerk ähnelt der Thuja. 

Die 11. Raunacht

Im November 2018 geht es wahrscheinlich wieder in die Ruhe zurück. Viele werden sie ersehnen, um bald wieder neue Kraft zu sammeln. Die letzten Projekte werden zu Ende geführt, die letzten vorgenommenen Wandlungen vollzogen. Unter welchem Aspekt ihr euren kommenden November erleben werdet, verraten euch eure Träume, eine gezogene Karte etc. Habt ihr bisher schon Neugierde und Interesse aus den Raunachts-Divinationen geschöpft?

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Rätselfrage

Eine kleine hochprozentige Frage:

Welche feine Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 37,5 % vol wird mit Wacholder hergestellt?

Die Antwort:

Das ist natürlich der Gin.

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