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Der Raunachtskalender ist quasi ein Who is Who der Reinigungskräfte, wobei es noch viel mehr Nächte dafür geben müsste, um vollständiger zu werden. Eine der allerallerallerwichtigsten Heilpflanzen unserer Gegend kam einst mit Mönchen über die Alpen. Die Pflanze fand Eingang in alle Kräuterbücher, wurde gern herausgestellt oder als erste genannt und war mit folgendem Spruch allen bestens vertraut: »Wer auf Salbei baut. / den Tod kaum schaut.« Das sollten wir uns genauer ansehen.

Er galt in früheren Zeiten als Mittel bei fast allen Krankheiten, aus dem Grunde, dass er grundsätzlich viel in uns harmonisieren und wieder in Regulation bringen kann. So hieß es denn auch, dass eine starke Frau in einem Haus wohne, deren Garten einen starken Salbeibusch zierte. Für eine schier endlose Liste an Indikation konnte man ihn heranziehen und was hat die moderne Pflanzenheilkunde daraus gezogen? Die Kommission E (Deutschland in den 90ern) sowie die ESCOP (die Prüfkommission von Pflanzenheilmitteln auf europäischer Ebene, auf deren Grundlage Phytotherapeutika in Apotheken indiziert sein können) sagen: »Entzündungen des Mund- und Rachenraumes«. Wow. Im Übrigen gilt diese offizielle Indikation sowohl für Salbeiblätter als auch das ätherische Salbeiöl. *kopfschüttel*

Da lob ich mir das Wissen der traditionellen Pflanzenheilkunde und erfreue mich ebenso an den langen Indikationslisten in Aromatherapieliteratur. Dann kümmern wir uns eben selbst – ganz so wie der Salbei schon immer besonders der armen Bevölkerung empfohlen wurde: So preiswert, zugänglich und doch ein Allheilmittel. Aber warum hilft er bei so vielem?

Die geistige Wirkung des Salbeis

Salbei, Salvia officinalis, macht uns zweierlei bewusst: Er unterstützt uns im Freiheitsgefühl, um zu entfalten, was aus unserem Herzen spricht. Und gleichzeitig klingt er in uns an, dass Freiheit relativ ist, weil wir stets eine unter vielen sind, d.h. eingebunden in ein Netzwerk, dem engstirnige Freiheitsflüge nicht nützen. Er meint dabei sowohl unser familiäres bis gesellschaftliches Gefüge, weiß aber auch darum, dass wir selbst schon viele sind, nämlich viele verschiedene Anteile mit eigenen Bedürfnissen. Wer kennt es nicht, etwas stark zu wollen und dabei das Gefühl zu haben, andere Anteile in sich zu überrollen? Salbei hilft, wenn man es übertrieben hat und sich selbst verschreckt, ja verloren hat.

Salbei bringt uns also zusammen, harmonisiert, lässt alle Bedürfnisse erkennen und gleicht zudem die emotionale Wahrnehmung aus. Denn mitunter verliert man den Zugang zu seinen Emotionen oder lässt sich umgekehrt von ihnen zu bestimmen, dass man handlungsunfähig wird. Welch Geschenk der Salbei ist, dessen namen schon das lateinische salvare anklingen lässt, was nichts andere heißt als heilen.

Salbei in den Raunächten

Doch zurück in die aktuelle Zeit. Salbei zu verräuchern ist hinlängst bekannt. Krankenzimmer wurde so gereinigt. Seine keimtötende und desinfizierende Wirkung ist so bedeutend, dass er als lebensverlängernd in die Bücher einging. Wer Salbeiräucherungen oder das Trinken von Salbeitee zur Gewohnheit werden lässt, kann sich davon sicherlich überzeugen.

Da Salbei auch im Kulinarischen seinen festen Platz hat, gilt dies natürlich auch als innerliche Speise der Blätter. Ein englisches Sprichwort besagt: »He that would live for aye must eat sage in May.« Also, wer besonders alt werden möchte, möge den Salbei im Mai essen – aber dann natürlich den frisch im Mai wachsenden.

10. Raunacht

Mit geklärter Atmosphäre widmen wir uns geistig nun dem Oktober… es geht in großen Schritten voran. In dieser Herbstzeit wird meistens vieles noch zu Ende gebracht, was in dem Jahr so werden sollte. Und so langsam besinnen wir uns auf unsere Wurzeln und Ahnen zurück. Ende Oktober ist in diesem Jahr der Neumond nach dem 11. Vollmond – Samhain, zu neudeutsch Halloween. In dieser Zeit verbinden wir uns stark mit jenen, die vor uns kamen und auf deren Schultern wir stehen. Psychotherapeutisch finde ich die Zeit stets sehr spannend, weil, vom Ahnenthema abgesehen, auch sonst viele Themen in Bewegung sind und ebenso zu einem (vorübergehenden) Abschluss geführt werden wollen. Was wird im Oktober bei euch los sein? Die Raunächte lassen zwischen die Zeit blicken und euch vielleicht in einer gezogenen Karte oder im Traum etwas über die Zukunft zuflüstern.

In jedem Fall genießt den Salbei. Wer tatsächlich das ätherische Salbeiöl hat, kann natürlich auch daran schnuppern oder eine Duftlampe oder Diffussor zur Raumbeduftung nutzen. Das hat den gleichen Nutzen wie das Räuchern. Gebt nur acht, dass das ätherische Öl 40 bis teilweise 80 % des Ketons Thujon enthalten kann. Das wirkt sehr stark für uns, ist überhaupt nichts für schwangere Nasen (wirkt abortiv) und kann viele geistige Prozesse triggern, die vielleicht zu viel sind. Eure Riechwahrnehmung wird euch leiten.

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Rätselfrage

Salbei hat unzählige Verwandte. Schon mal den Ananas-Salbei gerochen? Er macht viele andere Düfte nach und beeindruckt wirklich mit seiner Vielfalt. Es gibt jedoch einen weiteren Salbei, der wirklich sehr bekannt ist und den nordamerikanischen Ureinwohnern so wichtig ist, wie uns unser heimischer. Wir bekommen jenen Weihrauch mittlerweile v.a. als Räucherstoff überall angeboten und sogar das ätherische Öl finden wir bei ausgesuchten Händlern. Wie wird der Salbei genannt und wie lautet sein botanischer Name?
Die Antwort:

Der gesuchte Salbei war natürlich der Weiße Salbei, Salvia apiana, was ihr natürlich zuhauf wusstet. Ihr seid echt klasse!

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